Die Möglichkeiten der Amateur-Astronomie

Die Astronomie ist nicht nur den professionellen Astronomen vorenthalten, denn gerade heutzutage bietet der technische Fortschritt für den Amateur-Astronomen eine sehr vielfältige Auswahl an verschiedenen Bereichen, denen er sich widmen kann. Amateur-Astronomie beginnt sicherlich oftmals damit, dass man von blossem Auge oder mit einem Fernglas in den Himmel schaut. Doch damit muss es nicht enden! Mit einer Portion Neugier und Hartnäckigkeit kann man sehr viel erreichen. Folgend eine kleine Auswahl und Vorstellung verschiedener Möglichkeiten. Haben Sie schon alle probiert?

Weit entfernte Galaxien und Nebel fotografieren

Unsere Augen sind nicht besonders lichtempfindlich für astronomische Verhältnisse. Deshalb sieht man visuell auch durch ein grosses, lichtsarkes Teleskop noch lange nicht soviel, wie auf Langzeitbelichtungen mit Hilfe einer Kamera. Die Chips der Astrokameras werden immer wie grösser und immer wie besser. Wenn dann auch noch der Rest der Technik mitspielt, kann man wunderschöne Fotografien aus den Weiten des Weltalls erstellen. Die Farben und Formen sind immer wieder beeindruckend.

Die Planeten fotografieren

In den Siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts schossen die Voyager-Sonden der amerikanischen Weltraumbehörde NASA die ersten Bilder von Jupiter und Saturn, welche sich zeigen liessen. Und diese Fotos wurden in den nächsten Jahrzenten auch immer und immer wieder gezeigt. Dabei ist es meines Erachtens äusserst bemerkenswert, dass Fotografien in dieser Qualität heutzutage auch von Amateur-Astronomen geschossen werden können! Dazu filmt man die Planeten mit einer am Teleskop angeschlossenen Kamera, zerlegt bei der Bearbeitung danach den Film in einzelne Standbilder und überlagert die besten davon zu einem finalen Foto. Dies erzeugt i.d.R. ein sehr detail- und kontrastreiches Bild unserer Planeten. Der philipinische Amateur-Astronom Christopher Go zum Beispiel zählt für mich zu den besten Fotografen - und dies nicht mit Hightech, sondern einem normalem SC-Teleskop und einer handelsüblichen Kamera.

Unsere Sonne beobachten

Astronomie ist ein Hobby für die Nacht?! Nein, bei weitem nicht - denn es ist ja bloss tagsüber hell bei uns, weil der hellster Stern am Himmel - unsere Sonne - auf die Erde scheint! Die Sonne Zeit in verschiedenen Wellenlängen ganz unterschiedliche Gesichter. Am einfachsten und bekannstesten sind sicherlich die Beobachtungen im Weisslicht, doch gerade H-Alpha Filter erlauben eine ganz neue Sichtweise auf unsere Sonne. Jozef Cukas aus der Schweiz ist ein sehr engagierter Amateur-Astronom und seine Aufnahmen sind äusserst beeindruckend und gehören zu den besten in ganz Europa.

Entdecken, aus was Sterne bestehen und wie weit entfernt sie sind

Das Sternenlicht ist nicht nur schön anzuschauen, es enthält auch sehr viele Informationen über das Objekt selbst. Deshalb ist es möglich, mit Hilfe eines ganz feinen Gitters vor der CCD-Kamera das Licht aufzusplitten - mein produziert sozusagen einen Regenbogen :-) Je nach Zusammensetzung des Sternes, welchen man spektroaphiert, erhält man ein anders Muster im Spektrum. Durch den Einsatz von Software sind dann die Rückschlüsse auf die chemische Zusammensetzung oder die Distanz des Objektes möglich.

Die Weltraumstation einfangen

Auch wenn die Satelliten mit Raketen in den Himmel geschossen werden und auf den ersten Blick für das menschliche Auge unsichtbar sind, so ist ist es dennoch möglich, Satelliten aufzuspüren, zu beobachten und zu fotografieren. Gerade die Internationale Raumstation eignet sich aufgrund ihrer Grösse sehr gut dazu. Der französische Amateur-Astronom Thierry Legault zählt dabei zu den besten Fotografen (siehe Foto der Raumstation). Er hat unter anderem sogar militärische Beobachtungssatelliten eingefangen, welche auf seiner Webseite zu sehen sind.