Die Plejaden M45 - Die sieben Geschwister am Winterhimmel

Die Plejaden sind ein offener Sternhaufen in ca. 400 Lichtjahren Entfernung, welcher ein umliegender Reflexionsnebel aus Gas zum Leuchten bringt. Bekannt sind die Plejaden im Volksmund auch als "Siebengestirn" oder eben die "sieben Geschwister" - der Name stammt von den 7 hellsten Sternen, welche man auch von blossem Auge schwach am Winterhimmel entdecken kann. Für mich persönlich war diese Aufnahme eine kleine Zeitreise, da ich im Jahr 1997 die Plejaden als erstes Deepsky-Objekt identifizieren konnte.

Das Hyperstar-System für das C14 gefällt mir immer wie besser. Lediglich die Flatfield-Aufnahmen vermisse ich immer wie mehr - dies wird unbedingt ein Thema sein, welches es in nächster Zeit zu lösen gilt.

Die Plejaden aufgenommen am 1. Dezember 2015 in der Sternwarte Flumenthal - 33x120 Sekunden bei -15Grad Chiptemperatur
Die Plejaden aufgenommen am 1. Dezember 2015 in der Sternwarte Flumenthal - 33x120 Sekunden bei -15Grad Chiptemperatur

Der Super Blutmond färbt den Himmel gespenstisch rot!

Der Sonntag war beinahe vorbei, bald war es Mitternacht. Doch es galt noch 2 Stunden auszuharren. Die Erkältung und der Schüttelfrost nagten an Körper und Geist - doch gegen 2 Uhr war es soweit, das Warten hatte ein Ende: Ich packte meine Ausrüstung und fuhr über leere Strassen zur Sternwarte Flumenthal. Der helle Vollmond erleuchtete die ruhige Herbstlandschaft und ich war sehr froh, in dieser Saison so klaren Himmel vorzufinden. Kein Wölkchen verdeckte den Himmel und ich fragte mich, ob ich nicht doch besser die Sonnenbrille hätte mitnehmen sollen .... der Vollmond war so hell. Doch Lösung war zu erwarten: Heute Abend soll' der Mond vom Erdschatten verdeckt werden, was wir eine Mondfinsternis nennen. Ich richtet das Equipment ein (ich verwendete nur den kleinen Pentax75SDHF - denn das C14 wäre zu gross für den Mond) und wartete gespannt. Auf die Minute genau begann der Mondrand sich abzudunkeln - die Totalität begann! Ich schoss Foto nach Foto um den Fortschritt festzuhalten und war ein klein wenig enttäuscht, denn der Mond wirkte ganz normal .... es waren wie die normalen Mondphasen, einfach nur schneller. Doch sobald der innere Erdschatten den Mond immer wie mehr bedeckte, stellte ich ein braun-rotes Licht auf der dunklen Seite des Mondes fest, welches immer wie stärker wurde. Als dann der Mond ganz abgedeckt war, strahlte er gespenstisch rot/braun/orange .... es war absurd!! So ein Bild mitten in der Nacht - wunderschön und zu tiefst ergreiffend! Es war es wert, die ganze Nacht auszuharren. Ich beobachtete noch den Ausritt des Mondes aus dem Erdschatten und hielt diesen bis Sonnenaufgang fotografisch fest. Als alles durch war, war ich auch durch - das Fieber zerrte an meinen Kräften und ich liess mich erschöpft ins Bett fallen zu Hause. Glücklich. Das ist Astronomie!

Die Mondfinsternis vom 28. September 2015 in einer Zeitraffer-Aufnahme - aufgenommen von der Sternwarte Flumenthal
Die Mondfinsternis vom 28. September 2015 in einer Zeitraffer-Aufnahme - aufgenommen von der Sternwarte Flumenthal

... und weiter geht es mit dem Galaxien-Fieber!

Die Andromeda-Galaxie am 8. September 2015; 45x90s bei -11°C Chiptemperatur, 2x2 gebinnt, ohne Flats- aber mit Darkframes
Die Andromeda-Galaxie am 8. September 2015; 45x90s bei -11°C Chiptemperatur, 2x2 gebinnt, ohne Flats- aber mit Darkframes

Am 8. September war es so weit: Es galt meinen eigenen Massstab selbst zu übertreffen und diesmal ein besseres Foto der Andromeda-Galaxie M31 zu schiessen als am 22. August.

Einige Massnahmen waren erfolgreich (Bilddrehung, Bessere Kollimierung und Bildbearbeitung) - wohingegen einige Punkte nicht die gewünschte Steigerung mit sich brachten (Längere Belichtung). Dennoch bin ich ganz zufrieden mit dem Resultat und bin der Meinung, dass der Fortschritt sichtbar ist. Aller guten Dinge sind drei ... oder?

Ein galaktisches First Light für den Hyperstar

Viel zu lange stand der neugekaufte Hyperstar unbenützt in seinem Koffer. Gestern Nacht entschloss ich mich, meine erste Erfahrungen mit diesem Linsensystem zu sammeln. Eigentlich wäre es einfach gewesen - wenn ich alles von Beginn an richtig gemacht hätte! Naja, deshalb sind es ja Erfahrungen :-) Auf jeden Fall gab ich nicht auf und in den frühen Morgenstunden gelang mir dann doch noch eine Fotoserie von unserer Nachbargalaxie Andromeda M31. Zukünftig werde ich noch einige Punkte verbessern und ich freue mich schon jetzt, in Kürze hier den vergleich rsp. den Fortschritt vorzustellen! Clear skies and glowing Galaxies!

Die Andromeda Galaxie - aufgenommen mit Hyperstar 20x30s am 22.08.2015
Die Andromeda Galaxie - aufgenommen mit Hyperstar 20x30s am 22.08.2015

Zwei neue Planeten nahe am Horizont

Nach über drei Monaten Astronomie-Abstinenz aus verschiedenen Gründen, beschloss ich am 6. Juli 2015 wieder einmal die Sternwarte zu besuchen. Die Juni & Juli Nächste sind besonders kurz und es wird - wenn überhaupt - nur für kurze Zeit richtig dunkel. Deshalb bieteten sich die beiden Planeten Saturn und Venus als Objekte an. Obwohl beide nicht weit über dem Horizont standen, versuchte ich mein Glück. Die Refraktion der Atmosphäre als auch das schlechte Seeing wirkten sich negativ aus. Dennoch gelang es mir, zwei akzeptable Aufnahmen der beiden Planeten zu schiessen.

Die partielle Sonnenfinsternis vom 20. März 2015

Es war kaum zu glauben - Ende März und der Wetterbericht hielt, was er versprochen hatte: Klaren Himmel & Sonne! Ich radelte ca. 30 Minuten vor dem Beginn der Sonnenfinsternis zur Sternwarte und stellte schnell das Equipment auf.

Pünktlich um 9:25 Uhr begann das Spektakel: Die Sonne bekam eine Delle! Langsam aber stetig schiebte sich der dunkle Mond vor die helle Sonne. beim Maximum um ca. 10:32 Uhr war die Sonne bis zu 70% bedeckt und es wurde spürbar kühler! Das Licht veränderte sich nicht stark - doch es war um einiges diffuser als sonst. Nach dem Maximum bewegte sich der Mond weiter bis er um 11:44 Uhr pünkltich wie eine Schweizer Uhr die Sonnenscheibe wieder verliess.

Die aus den Fotos gewonnene Zeitraffer-Aufnahme zeigt deutlich, dass da wirklich der Mond vor der Sonne vorbei zog. Es war ein grosses Glück, diese Finsternis bei so schönem Wetter erleben zu dürfen!

M51 - die Whirlpool-Galaxie

In diesen Wochen jährt sich mein Beginn in der Astrofotografie. Damals war mein Ziel, so viele verschiedene Objekte wie nur möglich zu fotografieren. Ich verweilte nie lange bei einem Objekt, sondern nahm sogleich das nächste in den Fokus. Nun, nach einem Jahr und einer 360° Drehung des Himmels, versuchte ich mich an einem bereits fotografierten Objekt: Der Galaxie M51 in den Jagdhunden. Ich erhöhte die Belichtungszeit drastisch von 120s auf 300s. Und siehe da, das Resultat war in der Tat besser als vor einem Jahr! Jedoch zeigte der Versuch deutlich, dass noch mehr geht mit der Belichtungszeit. Beim nächsten mal werde ich eine Belichtungszeit von 600s austesten.

Die Galaxie M51 in den Jagdhunden - aufgenommen am 12. März 2015; 19x300s
Die Galaxie M51 in den Jagdhunden - aufgenommen am 12. März 2015; 19x300s

Der König der Planeten: Jupiter im Fokus

Am 9. Februar 2015 habe ich meinen ersten Schritte in der Planetenfotografie unternommen. Da Jupiter hell am Firmament leuchtete, entschloss ich mich diesen mit der neuen Planetenkamera ASI120MC-S von ZWO abzulichten. Das Seeing war schrecklich und das Planetenscheibchen tanzte wild auf dem Sensor hin und her. Dennoch gelang es mir dank ein paar sehr guten Bearbeitungsprogramme wie Autostakker und Registax ein Bild vom König der Planeten zu schiessen, so dass man ihn wenigstens erkennt. Auf der rechten Seite ist der Schatten des Jupitermondes Callisto zu erkennen. Hoffen wir diesmal nicht nur auf klaren Himmel, sondern auch auf ruhige Luft!

Bernhard Roth

Sternwarte Flumenthal

09.02.2015

Der Komet Lovejoy - ein grüner Schneeball im Weltall

Premiere! Nun ist es mir doch noch gelungen, meinen ersten Kometen zu fotografieren! Ich muss jedoch auch zugeben,  dass mich die Aufnahme nicht gerade vom Hocker haut. Doch Komet ist Komet :-) Wieso ist die Aufnahme nicht perfekt? Einerseits hat der Komet C/2014Q2-Lovejoy keinen ausgeprägten Kometenschweif, wie andere Kometen. Erst bei langbelichteten Aufnahmen kommt dieser zum Vorschein. Ich habe jeweils 60s-Frames belichtet und da kommen wir schon zum zweiten Punkt: Die Eigenbewegung des Kometen ist beträchtlich! Natürlich wusste ich, dass dieser durch unser Sonnensystem in Richtung Sonne rast, doch hätte ich nicht erwartet, dass er sich so schnell bewegt. Mit dem OAG konnte ich nicht auf den Kometen nachführen, sondern nur dem Sternenhintergrund weshalb man bei jeder Aufnahme den Versatz sah. Dies machte das Staken der Frames um einiges schwieriger als bei klassischen Deepsky-Aufnahmen. Und zu guterletzt habe ich mit einer Kanone auf Spatzen geschossen: Die Brennweite des C14 ist trotz Reducer immer noch viel zu gross. Es wäre besser gewesen, ein kleines Teleskop mit einem kleinen Brennweite/Öffnungsverhältnis zu verwenden. Schlussendlich habe ich die Nahaufnahme noch mit einer Aufnahme der DSLR kombiniert, so dass man sieht, wie gross der Komet in Wirklichkeit am Himmel erscheint. Also, Komet ist Komet - und das ist der erste, den ich fotografiert habe :-)

Clear skies,

Bernhard Roth

Sternwarte Flumenthal

18.01.2015 (Aufgenommen am 12.01.2015)

Der Komet C/2014-Q2 Lovejoy am 12. Januar 2015 zwischen Plejaden und Hyaden (13x60s CCD + 1x8s mit Nikon D300s)
Der Komet C/2014-Q2 Lovejoy am 12. Januar 2015 zwischen Plejaden und Hyaden (13x60s CCD + 1x8s mit Nikon D300s)

Der Orionnebel M42

Dieses Foto habe ich am 12. Januar 2015 in der Sternwarte Flumenthal aufgenommen und besteht aus verschiedenen Aufnahmen, welche ich zu einem Komposit kombiniert habe. M42 befindet sich in einer Entfernung von ca. 1350 Lichtjahren Entfernung von der Erde und besteht aus einer grossen Gaswolke, in welcher laufend neue Sterne geboren werden.

Messier M42 - Komposit aus 10x8s, 10x30s, 10x80 und 5x300s, -15Grad, ungebinnt, Fullframe - mit Darks, ohne Flats - 12.01.2015
Messier M42 - Komposit aus 10x8s, 10x30s, 10x80 und 5x300s, -15Grad, ungebinnt, Fullframe - mit Darks, ohne Flats - 12.01.2015

Im Reich der Satelliten

Mosaik von 16 Aufnahmen von Satelliten-Spuren um die Plejaden - Bernhard Roth, Sternwarte Flumenthal, 05.01.2014
Mosaik von 16 Aufnahmen von Satelliten-Spuren um die Plejaden - Bernhard Roth, Sternwarte Flumenthal, 05.01.2014

Das Jahr 2015 begann wettertechnisch mit einem Lichtblick. Am Abend des 5. Januars 2015 war keine Wolke am Himmel zu sehen und perfektes Wetter für die Astronomie. Naja, nicht ganz perfekt. Denn kurz nach Sonnenuntergang stieg der volle Mond über den Horizont und überflutete den Himmel mit grellem Licht, so dass keine Astrofotografie in Frage kam. Was tun? Als spontane Idee entschied ich mich zur Fotografie von Satelliten - und dies lediglich mit einer handelsüblichen digitalen Spiegelreflex-Kamera! Dazu brauchte ich kein Teleskop, sondern nur ein zusätzliches Stativ und einen Fernauslöser. Als Ziel habe ich mich für Iridium-84 entschieden, welcher um 17:45 aufblitzen sollte ("Flare"). Leider war der Himmel zu diesem Zeitpunkt noch nicht richtig dunkel und die Orientierung viel sehr schwer. Dennoch gelang es mir zum besagten Zeitptunkt das Flare vom Satelliten einzufangen und die Freude war gross! Danach nahm ich die Plejaden ins Korn und stellte fest, dass ca. 1 Stunde nach Sonnenuntergang dort sehr viele Satelliten herumschwirrten (siehe Mosaik oben links). Es war ein toller Abend, der sehr viel Spass machte!

Der Satellit Iridium-84 am 05.01.2015 - aufgenommen mit 10 Fotos à 3 Sekunden und danach überlagert
Der Satellit Iridium-84 am 05.01.2015 - aufgenommen mit 10 Fotos à 3 Sekunden und danach überlagert

Auf der Sonne ist ganz schön was los

Heute Sonntag, am 4. Januar hiess ich das Neue Jahr auch astronomisch willkommen. Am Mittag stand die Sonne am höchsten Punkt und für einmal versperrten keine Wolken die Sicht. Also machten wir uns auf den Weg zur Sternwarte. Zum Glück ist bereits der meiste Schnee auf und um die Sternwarte geschmolzen, so dass ich bereits nach kurzer Zeit mit der Sonnen-Beobachtung beginnen konnte. Diesmal liess ich den Sekundärfilter vor der Kamera weg und arbeitete lediglich mit der Foto-Astrosolar Folie und einem IR/UV-Sperrfilter von Baader. Auch den 0.7 Reducer liess ich weg, um zumindest das Bild ein wenig vergrössert darstellen zu können. Zuerst war ich überrascht über das schlechte Seeing, denn der Monitor auf dem Live-View Bild der Nikon DSLR war ziemlich verschwommen & wabblig. Ein ernuetes Nachfokusieren schaffte Abhilfe - doch die unruhige Luft blieb nach wie vor zum Teil erhalten. Die Sonne steht im Winter auch am Mittag nur ein paar Grad über dem Horizont, weshalb das Licht der Sonne mehr Luftschichten passieren muss, was die Qualität des Bildes beeinträchtigt. Dennoch gelang es mir, ein paar Schnappschüsse der aktuellen Sonnenflecken zu schiessen.Allen voran sei die Gruppe AR-2253 erwähnt, welche sich prächtig entwickelt. Auch die gemessenen Magnetfeldlinien deuten darauf hin, dass diese Fleckengruppe eventuell noch ein X-Flare hervorbringen können. Es tat richtig gut, wieder einmal in der Sternwarte zu sein. Nun hoffe ich, dass uns das Neue Jhr in Bezug auf das Wetter gnädig sein wird und uns eine Schönwettelage beschert.

Clear skies & Prosit Neujahr,

Bernhard Roth

Sternwarte Flumenthal

04.01.2015

Ein Auschnitt der Sonne mit den Sonnenflecken - man beachte die Grösse der Erde im Vergleich dazu. Aufgenommen auf der Sternwarte Flumenthal am 04. Januar 2015.
Ein Auschnitt der Sonne mit den Sonnenflecken - man beachte die Grösse der Erde im Vergleich dazu. Aufgenommen auf der Sternwarte Flumenthal am 04. Januar 2015.